Begriffe, Begriffe, Begriffe und immer diese Fremdzuweisung!

Es gibt Menschen die wissen das bei ihnen die geschlechtlichen Merkmale falsch sind, die bestrebt sind diesen Fehler beheben zu lassen. Lange Zeit nannte man dieses Phänomen Transsexualität. In der neueren Zeit ist dies jedoch nicht mehr so, auch Menschen mit einer gänzlich anderen geschlechtlichen Thematik benutzen diesen Begriff für sich (leider). Menschen mit genau dieser Thematik nutzen andere Begriffe weil ihnen Trans nicht gefällt oder eine Nähe zur Sexualität vermutet wird. Communities versuchen alles unter einem Begriff zu vereinen, mit der Begründung "ist doch sowieso alles das Gleiche".

So manche Menschen mit transsexuellem Hintergrund lehnen dies ab, manche ordnen sich diesem Bestreben murrend unter, manche finden es sogar gut und unterstützen es und wenige lehnen sich aktiv auf. Es wirft sich dabei jedoch die Frage auf ob diese Menschen nun Transsexuell im ursprünglichem Sinn sind oder Transgender oder was auch immer. Denn für was steht Transsexualität heute eigentlich, für was steht Transgender, Trans*, Transident oder Transgeschlechtlich. Es herrscht ein heilloses Durcheinander bei den Bedeutungen sodass eigentlich keine vernünftige Verständigung mehr möglich ist.

Sind wir im Bereich der geschlechtlichen Thematik bereits bei der babylonischen Sprachenverwirrung angekommen? Ich denke ja aber wie kommen wir da wieder raus.

Es gibt doch diese Unterschiede, es gibt sogar gravierende Unterschiede. Es gibt Menschen bei denen die geschlechtlichen Körpermerkmale nicht zum Geschlecht passen und die nichts sehnlicher Wünschen als diese Diskrepanz aufzulösen und als ganz normale Frauen und Männer Anerkennung suchen. Es gibt Menschen die mit ihrem Genital zufrieden sind, die aber von der Gesellschaft als dem anderem Geschlecht zugehörig gesehen werden wollen. Es gibt Menschen die Geschlecht gänzlich ablehnen und weitere Arten geschlechtlichen Varianten.

Die Bedürfnisse sind grundsätzlich andere und es wäre doch schön wenn man sagen könnte transsexuelle Menschen wünschen dies oder transsexuelle Menschen sind so ohne das sich jemand vollkommen falsch beschrieben sieht. Gleiches gilt natürlich auch für andere Varianten und Begriffe. Mittlerweile sind wir jedoch an einem Punkt angelangt, dass solche Aussagen nicht mehr getroffen werden können. Immer wird jemanden, der sich auch Transsexuell nennt aber eine gänzlich andere Vorstellung des Begriffes hat, aufstehen und sagen "nein das stimmt nicht". Auch in den Medien wird die Verwirrung immer größer, es wird kaum möglich sein dort für eine korrekte Berichterstattung zu sorgen.

Ganz schlimm ist es auch mit den Fremdzuweisungen und fremd bestimmenden Gruppenzuordnungen. Früher war es die Gruppe der Transgender, heute geht es um Trans* oder Transgeschlechtlich. Angeblich ist dies alles nötig um für eine größere Gruppe sprechen zu können oder welche Gründe auch sonst immer angeführt werden mögen. Fragt aber jemand ob es denen recht ist, die angeblich von den Gruppen vertreten werden? Man maßt sich halt an eine Gruppe zu vertreten ohne die entsprechende Legitimation zu besitzen.

Wollen Menschen mit transsexuellem Hintergrund von Trans* vertreten werden? Wieso begnügt sich Trans* nicht damit als Trans* aufzutreten? Wieso muss da eine Zwangsvereinnahmung statt finden? Wer sich als Trans* versteht soll dieser Gruppe beitreten und sagen "ich bin Trans*". Wobei es jedoch nicht verkehrt wäre auch zu definieren wofür Trans* eigentlich steht. Wieso wird von solchen Gruppen so anmaßend behauptet dass alle möglichen geschlechtlichen Varianten unter diesen Begriff fallen.  Wer meint sich als Trans* zu bezeichnen soll es machen aber es geht nicht an jetzt zu behaupten das Transsexualität unter diesen Begriff vereinnahmt wird. Das ist einfach nur dreist und anmaßend.

Wer einen neuen Begriff schaffen möchte soll sich seine Anhänger suchen, die können sich dann unter diesem Begriff zusammen finden und gut ist. Nur bitte belasst es dabei und seit nicht so anmaßend zu behaupten jetzt sind alle darunter zusammengefasst. Denn jeder sollte selbst bestimmen dürfen welcher Gruppe er sich zugehörig fühlt aber dabei auch ehrlich sein und wissen wofür diese Bezeichnung eigentlich steht. Lange genug sind wir fremd bestimmt worden und lange genug ist dieser Unsinn verbreitet worden dass alle Begriffe für das Gleiche stehen und man könne sich den Begriff aussuchen der einem am besten gefällt.

ES REICHT!

Autorin: Lotty Maria Wergin - 1.März 2016

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