Transsexualität, eine sprachliche Richtigstellung

Auf eine Anfrage (2016), inwieweit die VTSM auf eine Richtigstellung der Sprache in der Öffentlichkeit hinwirken möchte, gaben wir folgende Antwort, die wir gerne veröffentlichen Möchte, da sie durchaus von allgemeinem Interesse sein dürfte.

Lieber Fragesteller,

auch wir sind ganz und gar nicht mit der Sprache in den Medien einverstanden, auch wir sehen die gefährliche und verhängnisvolle Tendenz das Transsexualität als Körperproblem dekonstruiert wird und zum Genderproblem umgedeutet wird. Leider wird dieser Weg aber auch von den allermeisten Vereinen, SHG's und sonstigen Organisationen beschritten.

Dieser Tendenz versuchen wir entgegenzutreten, wobei es manchmal wie ein Kampf gegen Windmühlen erscheint. Wir haben unsere Webseite die sich zunehmender Beliebtheit erfreut, wie an dem im Hintergrund laufendem Statistik-Program zu erkennen ist (pro Monat werden 50.000 Seiten abgerufen). Wir haben unser SHG-Forum, mit dem öffentlichem Bereich und wir haben einige facebook Gruppen und Seiten. An Druckwerken haben wir jetzt unser 32 seitiges Medical-Guide fertig, welches die Tage in Druck geht. Fast fertig haben wir unseren Leitfaden zur medialen Berichterstattung.

Beide Druckwerke werden in großer Stückzahl an die entsprechenden Stellen verschickt. Weiterhin ist geplant eine Beratungsleitlinie zu erstellen und eine Info-Broschüre mit umfangreichen, allgemeinverständlich wissenschaftlichen Hintergrundinformationen, zu erstellen. Bei allen vier Druckwerken legen wir besonderen Wert auf eine Sprache die geeignet ist Menschen mit Transsexualität als Männer bzw. Frauen und nicht als Geschlechtswechsler zu begreifen.

Leider gibt es in Deutschland und Weltweit bei weitem mehr Trans*Aktive als politisch aktive Menschen mit Transsexualität. Daher sind auch die meisten SHG's und Vereine wenig geeignet die Interessen der Männer und Frauen zu vertreten. Es gibt aber einige in unserem Land, und mit denen stehen wir im Austausch und arbeiten kooperativ zusammen. Dennoch, es ist schwer unsere Interessen durch zusetzen, denn die Überzahl der Menschen mit psychosozialer Geschlechtsthematik ist gravierend.

In einem kann ich dich aber beruhigen, keine der Organisationen hat ein besonderes Interesse sich durchzusetzen, es geht darum gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten, auch wenn dieses Ziel für jede Gruppe ein wenig anders ist. Eines haben wir aber alle gemeinsam, wir kämpfen für die Anerkennung unseres Geschlechts im Sinne von SEIN und nicht im Sinne von TUN.

Und zum, Abschluss: Neuro-Genitales-Syndrom (NGS) soll darauf aufmerksam machen, dass das neuronale Netz nicht mit der angeborenen genitalen Beschaffenheit übereinstimmt/e. Das es bei Transsexualität (NGS) eines der wesentlichen Aspekte ist, diese Diskrepanz zu beheben. Dass genau hier der Unterschied liegt, zwischen Trans* und Transsexualität. Es geht bei Transsexualität (NGS) um den Körper und nicht um die psychosoziale eschlechtskompnenten.

Autorin: Lotty Maria Wergin - 18.Januar 2017

Meinung

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